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Die Gesichter der Kampagne: Eric J. Nijman, Leiter der Physiotherapie

Im Interview: Eric J. Nijman über seine Arbeit am Universitätsklinikum Augsburg

Eric J. Nijman ist gebürtiger Niederländer. Einen Großteil seines Lebens verbrachte der Physiotherapeut jedoch außerhalb seiner Heimat. Bereits vor mehr als zwanzig Jahren kam er das erste Mal für zehn Jahre nach Deutschland, bevor es ihn für ein weiteres Jahrzehnt in die Schweiz zog. Nun ist er seit über zwei Jahren am Universitätsklinikum Augsburg tätig.

"Ich kann mich einbringen: Gute Ideen werden gefördert."

Eric J. Nijman
Leiter der Physiotherapie

Herr Nijman, in welcher Position arbeiten Sie am Universitätsklinikum Augsburg, und wie sind Sie damals zu Ihrem Arbeitgeber gekommen?

Ich bin hier als Leiter der Physio- und Ergotherapie tätig. Auf die Stelle bin ich durch eine Anzeige in einer Fachzeitschrift für Physiotherapie aufmerksam geworden. Ich habe damals in der Schweiz gewohnt und dort meinen Master in Physiotherapie gemacht. Ab Anfang 2015 war ich dann auf der Suche nach einer Stelle als Physiotherapeut in Deutschland in der Nähe von Landsberg am Lech, wo ich wohne. So bin ich über das Universitätsklinikum Augsburg gestolpert und habe dann im November 2015 hier angefangen. Vorher war mir gar nicht klar, dass es ein so riesiges Krankenhaus in der näheren Umgebung gibt.

Wie kam es dazu, dass Sie gleich an ein so großes Klinikum gegangen sind, anstatt sich für eine kleine Physiotherapiepraxis zu entscheiden?

Nach meinem Studium habe ich etwas Größeres gesucht – einen Arbeitgeber, der eine interessante und herausfordernde Arbeit bietet. Ich habe zuvor 20 Jahre mit Patienten in Praxen und Kliniken gearbeitet und immer schon großes Interesse an dem gehabt, was sich im Hintergrund abspielt. Ich habe bemerkt, dass mir die Auseinandersetzung mit den verschiedensten Berufsgruppen in einem Krankenhaus mehr Spaß macht, als „alleine“ in einer Praxis zu arbeiten. Zudem hat mich die Möglichkeit, mit der Arbeit in einem Krankenhaus dieser Größe auch etwas für den Berufsstand zu bewirken, überzeugt, im Universitätsklinikum Augsburg anzufangen.

Wie kann man sich Ihren Arbeitsalltag vorstellen?

Ich mache hauptsächlich Verwaltungsarbeit. Wenn es einen personellen Engpass gibt, arbeite ich aber ab und zu auch mit Patienten. Das ist dann ein wunderbarer Ausgleich und macht den Kopf wieder frei. Und auch wenn man mal einen schlechten Tag hat – nach der Behandlung von Patienten, wenn man das Gefühl hat, dass man helfen konnte, ist alles wieder in Ordnung.

Da kommt man auch wieder mit Menschen in Kontakt.

Ja, natürlich! Das Interessante an unserem Job ist, wie viele verschiedene Leute man kennenlernt. Es ist ein bisschen schade, dass man sie oft nur deshalb trifft, weil es ihnen ja nicht gut geht. Aber es ist schön, sie auf ihrem Weg zu unterstützen und zu sehen, dass es ihnen wieder besser geht.

Und wenn man merkt, dass man etwas dazu beitragen konnte …

Natürlich! Das ist typisch für das Arbeiten im Gesundheitswesen. Da wird man monetär nicht so für seine Arbeit entlohnt wie vielleicht in anderen Berufen. Vieles geschieht über sekundäre Entlohnungen: durch die Freude, die man Menschen bereiten kann, wieder gesund zu werden. Wenn Leute sehen, dass es ihnen besser geht, zeigen sie sich erkenntlich.

Wie groß ist Ihr Team, mit dem Sie zusammenarbeiten beziehungsweise dessen Leiter Sie sind?

Das Team besteht aus 60 Mitarbeitern. Wir sind ein riesiges Krankenhaus. Wir arbeiten auch überall – auf allen Stationen und in allen Abteilungen. Für diese Größe sind 60 Mitarbeiter eigentlich noch relativ wenig.

Auch in der Physiotherapie suchen Sie händeringend nach neuen Mitarbeitern. Es ist nicht so einfach, neue Kollegen zu finden, oder?

Ja, man merkt, dass es immer schwieriger wird. Das liegt vor allem am überall vorherrschenden Fachkräftemangel. Früher hat man eine Annonce geschaltet und 60 Bewerbungen bekommen. Das ist jetzt ganz anders. Ich denke, es liegt auch daran, dass es jüngere Leute nicht mehr gewohnt sind, einen so anstrengenden und gleichzeitig gering bezahlten Job zu machen. Physiotherapie ist ja auch viel körperliche Arbeit und emotional herausfordernd.

Was bieten Sie Ihren Mitarbeitern?

Grundsätzlich zahlen wir besser als Praxen in der Region. Außerdem haben wir hier fantastische Arbeitszeiten. In kleineren Einrichtungen und Praxen gibt es Arbeitszeiten bis 20.00 Uhr, da Patienten häufig erst nach der Arbeit in die Praxis kommen können. Wir arbeiten hier mit unseren Patienten normalerweise von 7.30 bis 15.30 Uhr.

Welche Eigenschaften wünschen Sie sich bei neuen Kollegen?

Sie sollten vor allem flexibel, offen für verschiedene Anforderungen und teamfähig sein. Unser großer Vorteil ist, dass wir so interdisziplinär arbeiten. Man sollte also Interesse an verschiedensten Fachgebieten haben. Wir arbeiten auch eng mit Mitarbeitern der Pflege und Ärzten zusammen. Außerdem muss man auch sehr selbstständig und in der Lage sein, zu entscheiden, welcher Patient wie dringend behandelt werden muss. Vieles hängt von uns ab – wir können nicht immer zu einem Arzt laufen und nachfragen. Und wir entscheiden selbst über unsere Zeit. Das ist eine große Herausforderung, macht den Job aber auch sehr spannend. Man muss nicht einfach stumpf den Plan abarbeiten, sondern kann viele eigene Ideen einbringen.

Was schätzen Sie an Ihrem Arbeitgeber beziehungsweise was schätzen Sie an ihm nicht so sehr?

Schwierig sind natürlich immer Sparmaßnahmen und der Personalmangel. Das macht es sehr anstrengend. Wir wissen, was wir machen müssten, können es aber nicht, weil wir kein Personal haben.

Aber grundsätzlich habe ich bemerkt, dass man mit Ideen und guten Argumenten tatsächlich doch sehr weit kommt – trotz dieser finanziell sehr angespannten Situation. Beispielsweise haben wir das Programm für die erweiterte ambulante Physiotherapie aus Eigeninitiative auch an Vormittagen ausgebaut. Zuvor haben wir das nur nachmittags gemacht. Und dafür haben wir auch Personal versprochen bekommen – auf unser normales Budget obendrauf. Das meine ich: Wenn man zeigt, das bringt etwas, bekommt man auch etwas dafür. Das finde ich angenehm und wirklich positiv.

Wie wird sich Ihre Arbeit am neuen Universitätsklinikum Augsburg ändern?

Am Universitätsklinikum wird geforscht werden. Und ich habe ja auch den Master gemacht, um forschen zu können. Da ist es natürlich ein Vorteil, dass das Universitätsklinikum Augsburg Universitätsklinikum wird. Denn dann werden sich Türen öffnen, die jetzt noch zu sind.

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